Tagein, tagaus wirtschaftliche Kennzahlen prüfen – das ist die Vorstellung vieler, wenn es darum geht, was ein/e Controller/in macht. Zu dem Aufgabenfeld von Controller/innen gehört jedoch noch viel mehr. Sie haben großen Einfluss darauf, wie sich ein Unternehmen künftig aufstellt und welche Entscheidungen es trifft – und damit, wie es sich am Markt behauptet. Was eine Controlling-Tätigkeit ausmacht, welche typischen Aufgaben im Controlling auf dich warten und mit welchem Gehalt du als Controller/in rechnen kannst, erfährst du in diesem Beitrag.
Controller/innen-Beruf: Was macht ein/e Controller/in?
Das Berufsbild des/r Controllers/in hat sich in den vergangenen Jahren stark gewandelt. Früher galten Controller/innen in erster Linie als Zahlenprüfer/innen, die sich mit den geschäftlichen Kennzahlen beschäftigten. Inzwischen ist das Aufgabenfeld jedoch deutlich komplexer und umfasst wesentlich mehr als die reine Prüfung der Geschäftszahlen – auch wenn das die Grundlage der Arbeit als Controller/in ist.
Als Controller/in überwachst du nicht nur die Zahlen eines Unternehmens, sondern überlegst auch, wo es noch Einsparpotenzial geben könnte. Es ist dein Ziel, Vorschläge zu machen, wie das Unternehmen seine Stellung am Markt ausbauen und den Gewinn vergrößern kann.
Als Controller/in stehst du in engem Kontakt zur Geschäftsführung. Du berätst die Entscheidungsträger und zeigst ihnen Potenziale auf. Somit unterstützt du sie nicht nur operativ, sondern auch strategisch bei der Planung und Ausrichtung der Firma.
Welche Aufgaben sind für eine/n Controller/in typisch?
Grundsätzlich ist die Aufgabe eines/r Controller/in, der Geschäftsführung dabei zu helfen, das Unternehmen möglichst effizient und wirtschaftlich zu führen. Dazu ist die Erfassung, Analyse und Interpretation von geschäftlichen Zahlen und Statistiken unerlässlich. Du erstellst als Controller/in Budgets, Prognosen, Soll-Ist-Auswertungen und Jahresabschlussanalysen, die du der Geschäftsführung präsentierst. Es gehört zu deinen Aufgaben, Betriebsabläufe zu überwachen und mögliche Schwachpunkte sowie Einsparpotenzial aufzudecken.
Auch Vorschläge zur Optimierung bestehender Vorgehensweisen und Prozesse sind eine Aufgabe des Controllings. Damit fungiert ein/e Controller/in als eine Art hauseigene/r Unternehmensberater/in, die/der vom Management zunehmend als Partner/in auf Augenhöhe verstanden wird.
Wichtig ist zudem die Unterscheidung zwischen operativem Controlling und strategischem Controlling. Ein/e Controller/in übernimmt meist Aufgaben aus beiden Feldern. Operatives Controlling setzt auf eine möglichst wirtschaftliche Unternehmensführung und eine Steuerung der Rentabilität der Firma. Beim strategischen Controlling geht es hingegen um die fundierte Zukunftsplanung. Basierend auf Kennzahlen empfiehlst du dem Management bestimmte Vorgehensweisen und unterstützt es bei taktischen Entscheidungen.
Was die Aufgaben im Controlling konkret umfassen, hängt von der jeweiligen Stelle ab. Die Größe des Unternehmens und seine Struktur wirken sich ebenfalls darauf aus. Viele kleinere und mittlere Unternehmen haben keine gesonderte Controlling-Abteilung, vielmehr übernimmt die Geschäftsführung diese Aufgaben selbst. In größeren Unternehmen gibt es mitunter Controlling-Teams in den unterschiedlichen Geschäftsbereichen oder auch eine übergeordnete Controlling-Abteilung.
Voraussetzungen für die Tätigkeit als Controller/in
Wenn du Controller/in werden möchtest, solltest du einige Voraussetzungen mitbringen. Einerseits brauchst du eine entsprechende Qualifikation, um Chancen auf einen Job im Controlling zu haben – mehr Informationen hierzu findest du im nächsten Abschnitt. Andererseits spielen auch deine persönlichen Merkmale eine entscheidende Rolle.
Ein/e Controller/in muss ein Händchen für Zahlen haben. Gute Analysefähigkeiten und logisches Denkvermögen sind unerlässlich für die Arbeit mit Geschäftszahlen. Du brauchst Kenntnisse in der Betriebswirtschaftslehre und dem Rechnungswesen. Eine akribische, sorgsame und geduldige Arbeitsweise ist im Controlling Pflicht.
Als Controller/in solltest du zudem kommunikationsstark sein. Auch Feingefühl ist wichtig – etwa dann, wenn du mit Mitarbeitern zu tun hast, denen aus Kosteneinsparungsgründen gekündigt werden soll. Außerdem musst du einen guten Draht zur Management-Ebene entwickeln und die Ergebnisse deiner Analysen selbstbewusst vermitteln können. Wer hierbei zu zögerlich und unsicher auftritt, wird kaum ernstgenommen werden.
Den Controlling-Beruf erlernen: Diese Wege gibt es
Um dich für eine Tätigkeit als Controller/in zu qualifizieren, stehen dir verschiedene Möglichkeiten offen. Den einen Weg gibt es dabei nicht. Du kannst grundsätzlich studieren oder eine Ausbildung machen. Sinnvoll ist etwa ein BWL-Studium, bei dem du den Schwerpunkt Controlling oder Rechnungswesen wählst. Es gibt auch spezielle Controlling-Studiengänge, die du meist jedoch nur wählen kannst, wenn du schon einen Bachelor gemacht hast.
Als Ausbildung kommt insbesondere eine kaufmännische Ausbildung in Betracht. Bessere Chancen hast du jedoch in der Regel, wenn du studiert hast und bereits erste Praxiserfahrungen vorweisen kannst. Auch die Gehaltsaussichten sind mit einem Studium besser.
Als Trainee ins Controlling einsteigen
Studieren kannst du nicht nur an Präsenz-Unis und Fachhochschulen, sondern auch im Fernstudium. Es gibt staatliche und private Hochschulen. Für private Anbieter werden meist hohe Studiengebühren fällig; dafür bekommst du dort oft eine sehr gute Betreuung.
Ein Weg in das Controlling kann auch ein Trainee-Programm sein. Das setzt in der Regel voraus, dass du bereits ein Studium erfolgreich abgeschlossen hast. Während deiner Zeit als Trainee lernst du die Praxis kennen und wirst vom Arbeitgeber eingehend auf eine Tätigkeit im Controlling vorbereitet. Meist lernst du im Rahmen einer Trainee-Stelle mehrere Abteilungen kennen.
Mit entsprechender Vorbildung kommt auch eine Fortbildung zum/r geprüften Controller/in in Betracht. Entscheidend bei Bewerbungen auf Controller-Stellen ist nicht nur, was du studiert oder erlernt hast. Praxiserfahrungen sind essenziell. Wenn du einschlägige Praktika vorweisen kannst, ist das bei Bewerbungen von Vorteil.
Gehalt als Controller/in: Was kann man als Controller/in verdienen?
Eine Tätigkeit im Controlling ist in den meisten Fällen lukrativ. Schon das Einstiegsgehalt als Controller/in ist vielfach hoch. Wie viel du erwarten kannst, hängt einerseits von deinen Qualifikationen ab. Kannst du einen Bachelor-Abschluss vorweisen oder hast du auch einen Master gemacht? Welche praktischen Erfahrungen qualifizieren dich? Je höher der Abschluss und je einschlägiger die Erfahrungen, desto höher ist auch das mögliche Einstiegsgehalt als Controller/in.
Auch die Größe des Arbeitgebers spielt eine Rolle. Größere Unternehmen zahlen häufig mehr als kleine Firmen. Auf das mögliche Gehalt wirken sich zudem der Standort und die dort üblichen Löhne aus. In ostdeutschen Bundesländern ist das Gehalt im Controlling häufig geringer als in den alten Bundesländern.
Nach Zahlen des Portals Absolventa kannst du als Controller/in mit einem Bachelor-Abschluss mit einem durchschnittlichen Einstiegsgehalt von 42.000 Euro brutto pro Jahr rechnen. Hast du einen Master, liegt das jährliche Durchschnittsgehalt am Anfang deiner Karriere sogar bei 47.000 Euro.
Wie viel du als Controller/in im weiteren Verlauf deines Arbeitslebens verdienen kannst, hängt davon ab, welche Jobs du ergatterst. Durchschnittlich kannst du mit rund 60.000 Euro brutto pro Jahr rechnen. Als Controller/in mit langjähriger Berufserfahrung kann dein Gehalt laut dem StepStone Gehaltsreport 2018 auch auf 75.000 Euro und mehr pro Jahr steigen.