Als Controller hast du beste Job- und Karriereaussichten. Um als Controller arbeiten zu können, musst du studiert haben oder eine Weiterbildung zum Controller gemacht haben. In diesem Artikel erfährst du mehr über die Tätigkeit im Controlling, mögliche Studiengänge und -inhalte, unterschiedliche Angebote und die besten Voraussetzungen für einen erfolgreichen Einstieg in den Beruf.
Berufsbild: Was macht man als Controller?
Controlling ist ein Kunstwort, das vom englischen Verb „control“, also „kontrollieren“, abgeleitet wurde. Im Englischen heißt die Tätigkeit Management Accounting. Controlling meint eine Tätigkeit im internen Rechnungswesen. Controller sind meist bei großen Unternehmen tätig, denn in vielen kleineren Firmen übernimmt der Geschäftsführer die entsprechenden Aufgaben selbst. Jobs gibt es in verschiedensten Branchen, darunter im Dienstleistungssektor, der Industrie, dem Handel, in der IT, der Pharmabranche und bei Chemie-Unternehmen.
Wer im Controlling arbeitet, verhilft seinem Unternehmen zu einer möglichst wirtschaftlichen Arbeitsweise. Er prüft und analysiert alle relevanten Zahlen der Geschäftstätigkeit und kontrolliert damit alle Vorgänge im Unternehmen. Lange Zeit war diese Kontrolle die einzige Aufgabe eines Controllers. Controller sind heute jedoch wesentlich mehr als die „Erbsenzähler“, als die sie mitunter scherzhaft bezeichnet werden.
Controller beraten das Management
Aus der Analyse der Geschäftszahlen zieht ein Controller Schlüsse. Er steht in engem Kontakt mit dem Management und berät es. Damit hat er eine Steuerungs- und Planungsfunktion. Er betreibt Risikomanagement und ist damit eine Art betriebliches Frühwarnsystem, weil er mögliche Probleme schon früh erkennt und dafür sorgt, dass sie behoben werden oder sich gar nicht erst voll ausprägen.
Zu der Tätigkeit als Controller gehört es, Einsparpotenzial ebenso aufzudecken wie mögliches Entwicklungspotenzial. Ein Controller erstellt Budgets und führt Marktanalysen durch. Im Kern seiner Tätigkeit steht die Frage, wie das Unternehmen möglichst lukrativ und effizient operieren und wettbewerbsfähig bleiben kann. Der Controller findet heraus, welche Stellschrauben gedreht werden müssen, damit es in wirtschaftlicher Hinsicht optimal für seinen Arbeitgeber läuft.
Controller haben sehr gute Jobaussichten. Große Unternehmen brauchen Spezialisten, die etwas von ihrem Job verstehen. Entsprechend lukrativ ist auch der Verdienst, wobei es hier auf deine bisherigen Qualifikationen, den Arbeitgeber, die Größe des Unternehmens und die Branche ankommt. Die Aufstiegschancen sind in der Regel sehr gut: Auch viele CEOs und Vorstände sind Controller.
Passt eine Tätigkeit als Controller zu dir?
Wenn du überlegst, ein Studium mit Schwerpunkt Controlling aufzunehmen, sollte deine Entscheidung gut überlegt sein. Prüfe im Vorfeld kritisch, ob der Beruf als Controller wirklich zu dir passt. Als Controller gehst du in der Arbeit mit Zahlen und Statistiken auf. Du findest lange Tabellen nicht dröge, sondern spannend und aufschlussreich. Gleichzeitig bringst du mathematische Fähigkeiten sowie die Fähigkeit zum logischen und zum wirtschaftlichen Denken mit.
BWL, Rechnungswesen – darauf hast du Lust. Du solltest kommunikativ sein, denn du musst die Schlüsse und Vorschläge, die du aus der Analyse der Zahlen abgeleitet hast, auch präsentieren können. Reporting ist essenziell bei einer Tätigkeit im Controlling. Dein generelles Interesse am Thema sollte groß und die Bereitschaft vorhanden sein, dich auch privat auf dem Laufenden zu halten. Ein Gespür für Trends ist im Controlling ebenso wichtig wie gute Kenntnisse des Markts.
Soziale Kompetenzen sind ebenfalls wichtig, denn nicht selten führen die Schlüsse, die im Controlling aus den Geschäftszahlen gezogen werden, dazu, dass Stellen im Unternehmen abgebaut werden. Du musst dich durchsetzen können und auch bei kritischen Rückfragen souverän reagieren. Rhetorische Fähigkeiten sind deshalb essenziell, wenn du als Controller arbeiten möchtest. In deiner Arbeitsweise solltest du sorgfältig und genau sein. Akribie hat im Controlling höchste Priorität. Gefragt sind meist auch gute oder sehr gute Englischkenntnisse.
Controlling-Studium: Informationen zum Studiengang und grundlegende Optionen
Wenn du Controller werden möchtest, hast du verschiedene Möglichkeiten dazu. In diesem Abschnitt geht es um Studiengänge, die dich zu einer Tätigkeit im Controlling befähigen. Alternativen zu einem Studium werden weiter unten thematisiert.
Den einen Studiengang „Controlling“ gibt es so nicht – jedenfalls nicht im Grundstudium. Vielmehr stehen dir mehrere Wege offen, wenn du einen Bachelor oder Master mit dem Schwerpunkt Controlling machen möchtest.
Ein klassischer Weg ins Controlling ist ein BWL-Studium mit dem Schwerpunkt Controlling. Es kommt jedoch auch ein anderes wirtschaftliches Studium infrage, etwa Wirtschaftsingenieurwesen mit einer Spezialisierung auf Controlling. Auch naturwissenschaftliche oder technische Studiengänge, die einen entsprechenden Fokus auf BWL oder Controlling ermöglichen, sind eine Option. Du kannst an einer Universität oder Hochschule studieren. Viele Studiengänge werden darüber hinaus als Fernstudium von verschiedenen Anbietern angeboten.
Hast du einen Bachelor-Abschluss, kannst du noch einen Master machen. Hier gibt es spezielle Studiengänge, etwa Controlling und Finanzen, Controlling und Risikomanagement oder Controlling und Management.
Auch ein duales Studium ist oft möglich, etwa im Bereich Controlling und Consulting. Das bietet dir gleich mehrere Vorteile: Du kannst Theorie und Praxis verbinden, weil du das Gelernte direkt im Unternehmen anwendest. Du erhältst direkt ein Gehalt und hast oft gute Chancen, beim selben Arbeitgeber zu bleiben, wenn du dein Studium beendet hast. Außerdem ist ein duales Studium abwechslungsreich, denn betriebliche Phasen und Hochschulphasen wechseln sich ab. Entweder bist du an bestimmten Wochentagen im Unternehmen oder die jeweiligen Phasen wechseln in einem bestimmten Rhythmus, etwa alle paar Wochen oder Monate.
Ein duales Studium im Bereich Controlling dauert in der Regel drei Jahre. Oft hast du nach einem erfolgreichen Abschluss nicht nur dein Abschluss-Zeugnis von der Uni in der Tasche, sondern auch ein Zertifikat über deine Ausbildung in einem kaufmännischen Beruf.
Bachelor- und Master-Studium im Bereich Controlling: Voraussetzungen
Ein Bachelor-Studium als Einstieg ins Controlling setzt eine allgemeine Hochschulreife oder Fachhochschulreife voraus. Auch, wenn du schon eine kaufmännische Ausbildung erfolgreich beendet und bereits Berufspraxis hast, kannst du in vielen Fällen für ein Studium zugelassen werden. Viele Studiengänge, die dich auf eine Tätigkeit als Controller vorbereiten, sind zulassungsbeschränkt und haben einen örtlichen Numerus Clausus. Alternativ werden häufig Eignungstests und Auswahlverfahren eingesetzt.
Es kann sein, dass du gute Englischkenntnisse nachweisen musst, bevor du ein Studium im Bereich Controlling beginnen kannst. In solchen Fällen kann etwa das Niveau B2 oder besser des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens gefordert werden.
Um deine Qualifikationen nach einem erfolgreichen Bachelor-Studium weiter zu vertiefen, kann sich ein Master-Studium im Bereich Controlling lohnen. Das setzt in der Regel einen entsprechenden Bachelor-Abschluss voraus. Oft gibt es Eignungstests für Master-Studiengänge im Controlling. Gute Noten in deinem Bachelor-Studium sind hilfreich, um einen Platz zu bekommen, ebenso gute Englischkenntnisse. Viele Studiengänge finden zum Teil auf Englisch statt.
Welche Inhalte sind typisch für ein Controlling-Studium?
Welche Inhalte dich bei einem Controlling-Studium erwarten, hängt vom konkreten Studiengang ab. Im Bachelor lernst du meist zunächst ein relativ breites, fächerübergreifendes Spektrum kennen. Du lernst je nach Studiengang etwa die Grundlagen von BWL und Volkswirtschaftslehre, Finanz- und Rechnungswesen, Kostenrechnung und Personalführung. Auch Fächer wie Wirtschaftsmathematik, Internationales Recht, Steuerrecht, Unternehmensführung und Methodenlehre können auf dem Lehrplan stehen. Oft gibt es zudem Optionen, deine Fremdsprachenkenntnisse zu vertiefen.
Bei einem Studium mit Schwerpunkt Controlling lernst du unter anderem die Bereiche Strategisches Controlling, Risikomanagement, Bilanzierung und Bilanzanalyse, Beteiligungscontrolling, Internationale Rechnungslegung, Marketing und Sales, Arbeitsrecht und Makro- und Mikroökonomie kennen.
Im Master vertiefst du deine Kenntnisse im gewählten Bereich. Du kannst dich zudem weiter spezialisieren, etwa auf eine bestimmte Branche oder bestimmte Funktionen.
Wie läuft ein Controlling-Studium ab?
In Regelstudienzeit dauert ein Bachelor etwa im Bereich BWL mit Schwerpunkt Controlling drei Jahre oder sechs Semester. Es liegt an dir, ob du bis dahin alle Prüfungen bestanden und deine Bachelor-Arbeit abgegeben hast. Ein Master-Studium Controlling dauert je nach Angebot ein oder zwei Jahre beziehungsweise zwei bis vier Semester.
Studierst du im Fernstudium oder in Teilzeit, weil du etwa nebenher arbeitest, kann es entsprechend länger dauern, bis du alle Credits beisammenhast, um deine Abschlussarbeit anmelden zu können. Umgekehrt bist du aber ebenso flexibel: Wenn du dich voll reinhängst, kannst du natürlich auch schneller fertig werden.
In den verschiedenen Fächern lernst du die theoretischen Grundlagen, die du für die spätere Ausübung deines Berufs als Controller brauchst, sowie ein breites Wissen im Bereich BWL und VWL. In höheren Semestern wird es spezieller und du hast mehr Wahlmöglichkeiten.
In vielen Studiengängen steht nicht nur die Theorie, sondern auch vergleichsweise viel Praxis auf dem Lehrplan. Es kann etwa sein, dass du Fallstudien und Planspiele zusammen mit deinen Kommilitonen durchführen musst. Auch Praktika sind oft vorgesehen. Auslandssemester sind immer eine Option, manchmal werden Praktika im Ausland vorgeschrieben.
Spezialisierung im Master-Studiengang Controlling
Du musst alle vorgeschriebenen Module bestanden haben, um dich zur Bachelor- beziehungsweise Masterarbeit anmelden zu können. Credits bekommst du durch bestandene Klausuren, Hausarbeiten oder Praxisarbeiten. Wenn du dein Bachelor-Studium erfolgreich beendest, kannst du dich je nach Studiengang Bachelor of Arts oder Bachelor of Science nennen.
Im Master spezialisierst du dich auf einen bestimmten, etwas enger gefassten Bereich. Anders als bei vielen Bachelor-Studiengängen geht es hier meist (fast) ausschließlich um Controlling-Themen, so dass du optimal auf deinen späteren Beruf vorbereitet wirst. Du schließt dein Masterstudium je nach Studiengang mit einem Master of Arts, Master of Science oder Master of Business Administration (MBA) ab.
Kosten: Was kostet ein Controlling-Studium?
Die Frage, was dein Controlling-Studium kostet, hängt von den gewählten Angeboten ab. Machst du einen Bachelor an einer staatlichen Universität, zahlst du in Bundesländern ohne Studiengebühren meist nur den Semesterbeitrag. Die meisten deutschen Bundesländer haben den Studienbeitrag inzwischen wieder abgeschafft. Es kann jedoch noch einen Studienbeitrag geben, wenn du schon sehr lange studierst oder es sich um weiterbildende Studienprogramme handelt.
An privaten Hochschulen kann es dagegen teuer werden. Studienbeiträge privater Anbieter schwanken in ihrer Höhe zum Teil stark. Ein Bachelor kann dich bis zu 30.000 Euro, ein Master bis zu 20.000 Euro kosten. Es kann jedoch auch günstiger sein, selbst, wenn du an einer privaten Hochschule studierst.
Ein Fernstudium ist meist günstiger als das Controlling-Studium an privaten Hochschulen. Aber auch hier können Kosten von jeweils rund 10.000 Euro für einen Bachelor oder Master im Bereich Controlling auf dich zukommen.
Gibt es Alternativen zum Studium?
Um im Controlling arbeiten zu können, musst du nicht zwangsläufig studiert haben, auch wenn das letztlich von der Einschätzung des möglichen Arbeitgebers abhängt. Du kannst auch eine kaufmännische Ausbildung machen, die drei oder verkürzt zwei Jahre dauert. Danach hast du die Option, eine Weiterbildung zum Controller zu absolvieren.
Die Controller-Weiterbildung findet in Form eines Lehrgangs statt, der jedoch nicht zwingend ist. Alternativ kann es eine Option sein, nach mindestens drei Jahren Berufserfahrung und abgeschlossener kaufmännischer oder verwaltender Ausbildung direkt die Prüfung zum Controller abzulegen. Auch ohne Ausbildung kannst du an der Prüfung teilnehmen, wenn du eine mindestens sechsjährige Berufspraxis vorweisen kannst. Du schließt die Weiterbildung beziehungsweise Prüfung mit dem Titel „geprüfter Controller“ ab.
Du solltest allerdings bedenken, dass du mit einem erfolgreichen Bachelor- und Master-Studium im Bereich Controlling häufig bessere Jobaussichten hast. Auch deine Verdienstmöglichkeiten können mit Hochschulabschluss besser sein als mit der reinen Weiterbildung zum geprüften Controller.
Was für einen erfolgreichen Berufseinstieg wichtig ist
Ob du nach deinem Studium – oder deiner Aus- und Weiterbildung – erfolgreich und schnell in das Berufsleben einsteigen kannst, hängt von bestimmten Faktoren ab. Je einschlägiger und umfangreicher deine Qualifikationen, desto besser sind deine Aussichten. Ein Master-Abschluss bietet dir bessere Chancen als ein reines Bachelor-Studium, und ein Studium wiegt meist mehr als eine einschlägige Ausbildung.
Schon während des Studiums hast du Einfluss darauf, wie gut dir später der Berufseinstieg gelingt. Eine wichtige Rolle spielen natürlich deine Noten, aber auch praktische Erfahrungen. Wenn du gleich mehrere Praktika bei namhaften Unternehmen gemacht hast, ist das vorteilhaft. Auch unbekanntere Unternehmen können gute Praktikumsplätze bieten, und sie sind dir umso dienlicher, je besser sie zu deinem späteren Einsatzfeld passen. Lass dir am Ende Praktikumszeugnisse ausstellen, die die fehlenden Arbeitszeugnisse bei Bewerbungen ein Stück weit ersetzen können.
Auch, wer eine Zeit lang im Ausland war, hat oft gute Karten. Relevant kann auch der Schwerpunkt bei deinen Studienarbeiten oder Projekten sein. Eine Promotion kann dir ebenfalls helfen, einen begehrten Job im Controlling zu ergattern.