Basierend auf dem Betriebsabrechnungsbogen, kurz BAB, werden im betrieblichen Rechnungswesen die Herstellkosten des Umsatzes erfasst. Dabei handelt es sich um eine wichtige Größe, die Auskunft darüber gibt, welche Kosten die Herstellung der umgesetzten Vermögenswerte verursacht hat. Ausgehend von den Herstellkosten des Umsatzes können durch die Addition der Verwaltungsgemeinkosten und Vertriebsgemeinkosten die Selbstkosten des Umsatzes ermittelt werden.
Im Folgenden soll es hier zunächst um die Herstellkosten des Umsatzes gehen. Falls du mehr darüber erfahren möchtest, wirst du hier fündig und erfährst, was es mit den Herstellkosten des Umsatzes auf sich hat.
Die Definition der Herstellkosten des Umsatzes
Die Herstellkosten des Umsatzes lassen sich als diejenigen Kosten beschreiben, die im Zuge der Herstellung von Produkten oder auch Dienstleistungen entstehen. Grundsätzlich setzen sich diese aus den Material- und Fertigungskosten zusammen und ergeben sich unter Berücksichtigung des Bestandes. Bestandsänderungen finden hier stets Beachtung, schließlich geht es nicht um die entstandenen Herstellungskosten aller Produkte, sondern lediglich um die Herstellkosten der Produkte, die tatsächlichen Umsatz generiert haben.
Abgrenzung der Herstellkosten des Umsatzes von den Herstellungskosten im rechtlichen Sinne
Im Steuer- und Bilanzrecht ist von den Herstellungskosten die Rede, die nicht mit den Herstellkosten des Umsatzes gleichgesetzt werden dürfen. Letztere bilden einen kalkulatorischen Posten, der vornehmlich internen Zwecken dient, gesetzlich aber irrelevant ist. Aus diesem Grund bedarf es einer strikten Abgrenzung. Dies kannst du dir anhand der folgenden Punkte bewusst machen:
- Die Herstellungskosten nach dem Bilanz- und Steuerrecht können Verwaltungskosten in angemessenem Maße berücksichtigen, was für die Herstellkosten des Umsatzes nicht gilt.
- Im Gegensatz dazu beinhalten die Herstellkosten kalkulatorische Kosten, Verwaltungsgemeinkosten, Forschungskosten und Vertriebsgemeinkosten anteilig, die in den Herstellungskosten nicht inbegriffen sein dürfen.
Obwohl zwischen den Herstellkosten des Umsatzes und den Herstellungskosten im rechtlichen Sinne ein enger Zusammenhang besteht, handelt es sich demnach um unterschiedliche Werte. Anhand der vorliegenden Ausführungen solltest du der bestehenden Verwechslungsgefahr entgehen und erkennen können, was die Herstellkosten des Umsatzes ausmacht.
Die Berechnung der Herstellkosten des Umsatzes
Wenn du die Herstellkosten des Umsatzes berechnen möchtest, suchst du vielleicht nach einer passenden Formel. Die Formel für die Herstellkosten des Umsatzes stellt sich sehr simpel und logisch dar, denn sie lässt sich folgendermaßen zusammenfassen:
Herstellkosten der Erzeugung
+ Bestandsminderungen
– Bestandserhöhungen
= Herstellkosten des Umsatzes
Dabei stellt sich natürlich die Frage, wie die Herstellkosten der Erzeugung berechnet werden. Diese setzen sich aus den Material- und Fertigungskosten zusammen, die wiederum aus den betreffenden Einzel– und Gemeinkosten sowie den Forschungs- und Entwicklungskosten bestehen.
Sofern die einzelnen Posten bekannt sind, erweist sich die Berechnung der Herstellkosten des Umsatzes als einfach und überschaubar. Entscheidend ist, dass du weißt, welche Kosten dazugehören und inwiefern Bestandsveränderungen zu berücksichtigen sind.
Beispiel für die Herstellkosten des Umsatzes
Dass die Herstellkosten des Umsatzes auf BAB-Auswertungen beruhen, liegt in der Natur der Sache, denn der Betriebsabrechnungsbogen, kurz BAB, gibt Auskunft über die Gemeinkostenzuschlagssätze. Auf der Suche nach einem Beispiel für die Herstellkosten des Umsatzes kannst du die folgende exemplarische Kalkulation zur Orientierung nutzen und dir so einen Eindruck von der praktischen Berechnung der Herstellkosten verschaffen.
Im nachfolgenden Beispiel werden zunächst die Materialkosten berechnet, um dann die Fertigungskosten zu kalkulieren und zu addieren. Dies ergibt die Herstellkosten der Erzeugung, die unter Berücksichtigung der Bestandsveränderungen die Herstellkosten des Umsatzes ergeben. Nachfolgend das angekündigte Rechenbeispiel:
3.000.000 € | Fertigungsmaterial |
+ 600.000 € | Materialgemeinkosten |
= 3.600.000 € | Materialkosten |
4.000.000 € | Fertigungslöhne |
+ 5.000.000 € | Fertigungsgemeinkosten |
= 9.000.000 € | Fertigungskosten |
3.600.000 € | Materialkosten |
+ 9.000.000 € | Fertigungskosten |
= 12.600.000 € | Herstellkosten der Erzeugung |
12.600.000 € | Herstellkosten der Erzeugung |
– 1.500.000 € | Mehrbestand |
= 11.100.000 € | Herstellkosten des Umsatzes |
Dieses Beispiel verdeutlicht, dass es einiger Schritte zur Berechnung der Herstellkosten des Umsatzes bedarf. Die einzelnen Berechnungen erweisen sich jedoch als sehr simpel. Du musst also kein Rechenkünstler sein, sondern nur wissen, wie du vorgehen musst.