Duales Studium Controlling: Studiengang, Inhalte & Ablauf

Wer eine Karriere im Bereich Controlling anstrebt, legt mit einem Controlling-Studium den Grundstein hierfür. Eine Möglichkeit, sich nicht nur theoretisches, sondern auch praktisches Wissen anzueignen, bietet ein duales Studium im Bereich Controlling. Für einen erfolgreichen Start deiner Karriere kann ein duales Studium nützlich sein. Wie es abläuft, was du lernst und welche Vorteile und Nachteile mit einem dualen Studium einhergehen, erfährst du in diesem Beitrag.

Duales Studium Controlling: Für wen kommt es infrage?

Du liebst Zahlen und möchtest Manager/innen dabei helfen, ihr Unternehmen möglichst wirtschaftlich zu führen? Dann kann eine Tätigkeit als Controller/in genau das Richtige für dich sein. Controlling umfasst als Tätigkeitsfeld weit mehr als die Kontrolle von Zahlen, wie die deutsche Übersetzung des Wortes nahelegen könnte.

Als Controller/in bist du ein/e Prüfer/in für Zahlen und Daten jeder Art. Du analysierst die vorliegenden Daten im Detail und kannst dadurch Pläne für die Zukunft aufstellen. Aus den Ergebnissen deiner Datenauswertungen ziehst du Schlüsse, indem du etwa Sparpotenzial und Entwicklungsmöglichkeiten im Unternehmen aufdeckst. Du entwickelst eigene Ideen und präsentierst sie dem Management, mit dem du eng zusammenarbeitest.

Um als Controller/in zu arbeiten, brauchst du ein Studium, eine Ausbildung oder eine Weiterbildung zur/m Controller/in. Bei vielen angehenden Controller/innen ist das duale Controlling-Studium eine beliebte Option. Entsprechende Studiengänge verbinden meist Controlling und Accounting und stellen eine Spezialisierung auf einen Teilbereich der Betriebswirtschaft dar. Wirtschaftswissenschaftliche Themen werden mit Aspekten des Finanzwesens, des Rechnungswesens und des Steuerrechts verbunden.

In einem dualen Studium im Bereich Controlling lernst du alles, was du für eine Tätigkeit als Controller/in wissen musst. Anders als bei regulären Studiengängen lernst du nicht nur die Theorie an der Uni, sondern wendest das Gelernte auch gleich praktisch im Unternehmen an. Diese Berufserfahrung wissen Arbeitgeber zu schätzen, was dir die Suche nach dem ersten Job nach dem Studium erleichtert.

Controller/in werden im dualen Studium: Inhalte & Ablauf des Studiums

Wenn du darüber nachdenkst, ein duales Studium im Bereich Controlling zu absolvieren, solltest du Abitur und gute Noten mitbringen. Ein Talent für Mathe und gute analytische Fähigkeiten solltest du ebenso haben wie eine kommunikative, durchsetzungsfähige Art. Um Unternehmen davon zu überzeugen, dass sie sich für dich als angehende/n Controller/in im dualen Studium entscheiden sollten, ist Vorerfahrung nützlich. Wenn du schon Praktika gemacht hast, überzeugst du eher – besonders bei begehrten Arbeitgebern.

Im dualen Controlling-Studium lernst du Themen der Betriebswirtschaftslehre und Volkswirtschaftslehre kennen. Du beschäftigst dich mit Bilanzen, Kostenrechnungen, Accounting und verschiedenen Varianten des Controllings, darunter Grundlagen, Bereichscontrolling, informationsorientiertes Controlling und planungs- und regelungsorientiertes Controlling. Außerdem geht es um Instrumente, Koordination und juristische Grundlagen wie Steuerrecht, Wirtschaftsrecht und Unternehmensrecht.

Auf dem Lehrplan stehen häufig Fächer, in denen du wichtige Soft Skills ausbauen kannst, etwa Präsentation, Rhetorik und Projektmanagement. Weil besonders Englischkenntnisse für eine Tätigkeit als Controller/in essenziell sind, gehört oft das Fach Business-Englisch zum Studium.

Duales Controlling-Studium: Phasen an der Uni und im Unternehmen wechseln sich ab

Ein duales Studium im Bereich Controlling dauert in der Regel drei Jahre. Dabei wechseln sich Praxisphasen mit Zeiten an der Uni ab. Es gibt bei der Einteilung verschiedene Modelle, etwa das Blockmodell, wo du beispielsweise in Blöcken von je drei Monaten an der Uni beziehungsweise im Unternehmen bist. Manche dualen Studierenden im Controlling sind nur in den Semesterferien im Unternehmen, andere gehen jede Woche einige Tage zur Uni und die restlichen Tage ins Unternehmen.

Im Unternehmen wirst du für eine Tätigkeit als Controller/in geschult. Dabei durchläufst du verschiedene Abteilungen. Schwerpunktmäßig beschäftigst du dich dabei immer mit Zahlen und Bilanzen. Als duale/r Student/in erhältst du ein Gehalt. Die Höhe legt das Unternehmen fest; meist bewegt sie sich in dem Rahmen, der für Ausbildungsvergütungen typisch ist.

Ist ein duales Studium Controlling das Richtige? Vorteile & Nachteile

Ein duales Controlling-Studium kann der Grundstein für eine erfolgreiche Karriere sein. Mit einem dualen Studium sind jedoch Vorteile und Nachteile verbunden, die du kennen solltest.

Vorteile eines dualen Studiums

Theoretisches Wissen plus Praxiserfahrung: Diese Kombination ist bei Arbeitgebern begehrt. Während es anderen Studierenden nach ihrem Abschluss häufig an praktischen Erfahrungen fehlt, bist du als duale/r Student/in bestens auf den Arbeitsalltag vorbereitet. Viele Studierenden finden es spannend, das Gelernte im Unternehmen direkt anwenden zu können. Oft ist der Lerneffekt dadurch größer.

Ein duales Studium kann ein guter Karrierestart sein. Wenn du dich bewährst, wirst du womöglich vom Unternehmen übernommen – schließlich bist du schon eingearbeitet. Zusätzlich ein Trainee-Programm zu durchlaufen ist nicht nötig. Auch das Gehalt ist ein Pluspunkt; einen Nebenjob brauchst du als duale/r Student/in nicht.

Nachteile eines dualen Studiums

Andererseits hättest du wahrscheinlich auch gar keine Zeit für einen Nebenjob. Ein duales Studium ist sehr zeitintensiv: Du hast nicht nur Verpflichtungen an der Uni und musst Klausuren bestehen, sondern arbeitest auch nebenher. Das führt meist zu einer hohen Arbeitsbelastung im gesamten Verlauf des Studiums. Von freien Semesterferien können duale Student/innen nur träumen: sie haben nur eine gewisse Anzahl an Urlaubstagen. Auch für die Prüfungsvorbereitung bleibt weniger Zeit – längst nicht alle Unternehmen stellen duale Student/innen vor Klausurphasen frei.

Bei einem dualen Studium legst du dich auf ein bestimmtes Unternehmen und das damit verbundene Tätigkeitsfeld fest. Über den Tellerrand blickst du dabei nicht. Wenn du später feststellst, dass du lieber in einem etwas anderen Bereich tätig wärst, kann das schwierig werden. Problematisch ist auch ein Abbruch des dualen Studiums. Das Unternehmen rechnet mit dir. Brichst du ab, musst du möglicherweise Studiengebühren nachzahlen – und beim Unternehmen bleibt womöglich ein negativer Beigeschmack. Das kann bei späteren Bewerbungen ein Hindernis sein.

Einen passenden Arbeitgeber für ein duales Studium im Controlling finden: Tipps zum Vorgehen

Viele Unternehmen suchen nach angehenden Controller/innen für ein duales Studium. Darunter sind kleine, mittlere und große Firmen. Über Suchmaschinen und Studienplatzbörsen kannst du fündig werden. Messen sind nützlich, um Kontakte zu knüpfen. Du kannst auch die Uni um Hilfe bitten oder selbst auf Firmen zugehen. Eine Initiativbewerbung ist jedoch riskant, wenn die Firma bislang keine dualen Student/innen hatte. Die Firma weiß dann womöglich nicht, was auf sie zukommt; außerdem kann es sein, dass du dich um vieles selbst kümmern musst.

Informiere dich über mögliche Arbeitgeber – auf deren Website und anhand der Erfahrungen anderer Student/innen und Arbeitnehmer/innen. Ob ein großer oder kleiner Arbeitgeber besser ist, lässt sich nicht pauschal sagen. In kleinen Firmen bist du oft stärker eingebunden und kannst tendenziell mehr Verantwortung übernehmen. Große Unternehmen machen sich oft gut im Lebenslauf und können deine Karriere ankurbeln.

Prüfe die Details des jeweiligen Angebots. Bleibt genug Zeit zum Lernen? Was lernst du konkret kennen? Wenn du ein passendes Unternehmen gefunden hast, gilt es, eine überzeugende Bewerbung zu verschicken. Üblich ist, dass du dich zuerst beim Unternehmen und dann an der Uni bewirbst.